1. Putten: Kurze Einführung

Definition und Bedeutung des Puttens im Golfspiel

Mit Putten ist der Schlag gemeint, bei dem der Ball mithilfe eines spezialisierten Schlägers, dem Putter, auf dem Grün in das Loch befördert wird. Dabei rollt der Ball und beschreibt keine Flugkurve. Ob ein nicht gelungener 20cm-Putt oder ein missglückter 210 Meter-Drive: Beide kosten einen Punkt. Oftmals entscheidet ein Putt über Sieg oder Niederlage in einer Runde.

Die Rolle des Puttens im Gesamtscore eines Golfers

Trotz der Tatsache, dass fast die Hälfte aller Schläge im Golf mit dem Putter ausgeführt werden, widmen Golfer dem Putten nur wenig Training. Hobbygolfer neigen dazu, zwischen fünf und sechs Dreiputts pro Runde zu spielen, im Gegensatz zu den Profis, die nur etwa einen Dreiputt alle zwei Runden haben.  Ein perfekter Putt kann einen Schlag-Vorsprung sichern, wohingegen Fehler beim Putten den Score rasch in die Höhe treiben.

Kurzer Überblick über gängige Fehler beim Putten

Beim Putting stoßen sowohl Neulinge als auch Profis auf Herausforderungen. Von fehlender Kontinuität in der Putt-Technik bis hin zu Problemen bei der Analyse des Grüns und Distanzkontrolle gibt es viele Stolpersteine. Doch wie sagt man so schön im Golfsport? Drive for show, putt for dough. (zu deutsch: “Mit dem Abschlag beeindruckst du, mit dem Putt gewinnst du.”)

Dieser Artikel bietet Golftipps, um besser putten zu lernen und dein Spiel zu perfektionieren.

Ein Golfball wird zum Putten üben aus dem Loch genommen
Golfer wägt die Distanz zum Loch fürs Putten ab

2. Die richtige Griffhaltung und Körperposition beim Putten

Wichtige Aspekte des Griffs

Ein passender Griff ist das A und O für präzises Putten.

  • Traditionelle Griffart

Beim traditionellen Griff liegen die Finger der linken Hand über denen der rechten (für Rechtshänder), wobei die Daumen den Puttergriff nach unten zeigen

  • Gekreuzte Griffart

Eine alternative Methode ist der gekreuzte Griff, bei dem die rechte Hand oberhalb der linken liegt, wobei der rechte Zeigefinger über den Fingern der linken Hand liegt.

  • Andere Griffarten

Jeder Spieler hat individuelle Vorlieben; die legendäre Golferin Patty Berg zum Beispiel wurde für ihre einzigartige Grifftechnik bewundert, die ihr half, 15 Major-Titel zu gewinnen.

  • Einfluss der Griffstärke

Eine zu feste Griffstärke kann zu Verkrampfungen führen und den freien Bewegungsfluss des Putters behindern. Andererseits kann ein zu lockerer Griff zu einer mangelnden Kontrolle führen. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, das Konsistenz und Komfort gewährleistet.

Körperhaltung (Grundlagen)

  • Füße: nicht weiter als schulterbreit auseinander
  • Gewicht: gleichmäßig zwischen den Füßen verteilt
  • Hauptgewicht auf den Fußballen, für Flexibilität in den Knien
  • Knie: leicht gebeugt
  • Rücken: gerade
  • Schultern: entspannt
  • Kopf: nach unten neigen
  • Blick auf den Ball
  • Atmung während des Schwungs
  • Tipp: Verschiedene Positionen ausprobieren
  • Ziel: Haltung sollte sich angenehm und ausgewogen anfühlen
Richtige Fußstelllung fürs Putten

Fußstellung beim Putten

Die Füße bilden die Grundlage für jeden Golfschlag, und beim Putten ist es nicht anders.

  • Optimale Positionierung

Die Füße sollten parallel zur Puttlinie stehen, wobei die Fußspitzen leicht nach außen zeigen können. Dies bietet eine stabile Basis und fördert eine geradlinige Schlagbewegung.

  • Unterschiedliche Fußstellungen

Bei kürzeren Putts sollte die Stellung enger sein, um Präzision zu fördern. Bei längeren Putts kann ein etwas breiterer Stand helfen, die nötige Kraft effizienter zu übertragen.

  • Platzierung des Balls

Beim Putten soll der Ball sauber rollen und nicht unkontrolliert hüpfen. Um sicherzustellen, dass Ihr Ball reibungslos rollt, sollten Sie Ihre Standposition leicht anpassen, sodass der Ball nicht direkt in der Mitte zwischen Ihren Füßen liegt, sondern leicht links davon.

Ausrichtung von Kopf und Augen

Die Position des Kopfes und der Augen spielen eine entscheidende Rolle für die Ausrichtung des Putters und den Ballkontakt. Die Augen sollten direkt über dem Ball sein, um die richtige Linie zu erkennen und den Putter korrekt auszurichten. Bei unebenem Grün kann der Ball noch ein Stück weiter nach links gerückt werden.

 

3. Lesen des Grüns und Einschätzen der Geschwindigkeit

 

Das Grün zu lesen ist eine Kunst, die sowohl Technik als auch Erfahrung erfordert

Indem man sich das Grün aus verschiedenen Winkeln anschaut, vor allem von hinter dem Ball und von der Seite, kann man Höhen und Tiefen besser erkennen. Schatten und Lichtreflexionen können ebenfalls Hinweise auf die Konturen des Grüns geben. Ein gutes Beispiel aus der Geschichte des Golfsports ist Tiger Woods' legendärer Putt beim US Masters 2005, bei dem er die Neigung des Grüns perfekt einschätzte, um einen nahezu unmöglichen Putt zu versenken.

 

Grasrichtung beim Putten berücksichtigen:

Die Wuchsrichtung des Grases beeinflusst das Rollverhalten des Balls. Morgens zeigt der Tau die Wuchsrichtung an. Dunkleres Grün bedeutet oft, dass man gegen die Wuchsrichtung des Grases puttet, helleres Grün das Gegenteil.

 

Geschwindigkeit beim Putten einschätzen:

Kontrolle über das Ball-Tempo: Standardisieren Sie Ihre Aushol- und Durchschwung-Bewegung. Bei Putts unter 10 Meter: ein Drittel ausholen, zwei Drittel durchschwingen. Mit einer konstanten Schwungbewegung können Sie gezieltere Anpassungen vornehmen und sich auf die Schlagkraft fokussieren.

Ballmarker-Schablonen: Diese dienen als Hilfsmittel beim Trainieren des Putts. Golfer richten den Ball nach der Markierung aus und erhalten so Hinweise zur Geschwindigkeit und Richtung. Legenden wie Ben Crenshaw bewerten diesen Golftipp als sehr hilfreich fürs eigene Training.

 

Golfer beobachtet das Grün und schätzt die Puttbahn ab
Zum Training wurden hier die Golfbälle mit einer Ballmarker-Schablone markiert
Golfer mit der richtigen Schlagbewegung für's Putten
Zwei parallel angeordnete Golfschläger für das Training des Putten

4. Putt-Techniken und Schlagbewegung

 

Schwunglinie des Putters: 

Ein Schlüsselaspekt beim Putten ist die Art und Weise, wie der Putter durch den Ball bewegt wird.

Bedeutung der geraden Schwungbahn:

Eine gerade Schwungbahn sorgt dafür, dass der Putter im Treffmoment senkrecht zur gewünschten Linie steht, was Genauigkeit und Konsistenz erhöht.

Übungen für eine konstante Schwunglinie:

Eine gängige Übung ist das Putten durch zwei parallel platzierte Golfschläger, die den Weg für die geradlinige Bewegung des Putters vorgeben.

Lange, kurze und mittlere Putts

Lange Putts erfordern mehr Kraft und einen größeren Bewegungsumfang. Bei mittleren Putts liegt der Fokus auf Präzision und Kontrolle, während kurze Putts oft einfach nur eine Frage des Selbstvertrauens sind.

Putts auf einer Neigung und auf flachem Gelände

Auf einer Neigung ist es wichtig, den Ball leicht gegen das Gefälle zu spielen und die zusätzliche Geschwindigkeit, die der Ball durch das Gefälle bekommt, zu berücksichtigen. Auf flachem Gelände steht die richtige Ausrichtung und Geschwindigkeit im Vordergrund.

5. Übung zur Meisterung langer Putts

Mit diesem Training überwinden Sie den lästigen Dreiputt schnell:

  • Grundidee: Der erste Putt endet oft zu weit entfernt. Unser Ziel? Werden Sie sicher darin,  den Ball aus 10 bis 15 Metern in einen Umkreis von ungefähr einem Meter vom Loch entfernt zu bringen.
  • Setup: Platzieren Sie eine Reihe von Tees in einem Kreis von einem Durchmesser von rund zwei Metern um das Loch herum – hier wird hinein geputtet. Jetzt entfernen Sie sich 10 bis 15 große Schritte weit von Ihrem Kreis. Platzieren Sie dort ein weiteres Tee.
  • Die Challenge: Jeder Ball, den Sie putten, sollte in Ihrem abgesteckten Kreis landen.

Setzen Sie sich jetzt verschiedene Ziele, seien Sie kreativ:

  • Ziel 1: 10 von 15 Bällen im Kreis
  • Ziel 2: 8 Bälle hintereinander in den Kreis
  • Ziel 3: Putten Sie 5 Bälle von 15 Metern und 5 Bälle von 10 Metern im Wechsel, alle Bälle müssen im Kreis landen

Sobald das Ihnen langweilig wird, experimentieren Sie mit:

  • Distanzen
  • Richtungen
  • Integration von Neigungen oder Unebenheiten

 

Ein Korb gefüllt mit Golfbällen zum Putt-Training

 

Die ultimative Herausforderung:

12 Bälle in den Kreis, aber diesmal mit einer zusätzlichen Komplikation – Sie müssen abwechselnd mit der linken und der rechten Hand putten und nach jedem dritten Schlag die Distanz um einen Meter vergrößern.

Machen Sie sich diese Übung zur Gewohnheit und trainieren Sie eine halbe Stunde pro Woche. Am besten auf dem Platz. Genießen Sie schon die » Vorteile einer Greenfee Mitgliedschaft?

6. Putten zuhause trainieren

Alternativ lässt sich Putten auch wunderbar zuhause trainieren:

  • Verwenden Sie eine Puttmatte oder eine gerade Fläche auf dem Boden
  • Platzieren Sie Ihren Golfball und markieren Sie mit ein paar Münzen einen Kreis von 30 - 60 Zentimeter Durchmesser
  • Ziel ist es, den Ball in den Kreis zu putten

Diese Übung verbessert Ihre Fähigkeiten zur Puttgeschwindigkeit und -richtung, während Sie zuhause trainieren. Erfahren Sie hier auch unsere » wichtigsten Tipps für Ihr Golftraining zu Hause.

7. Fazit

Putten ist mehr als nur ein Teil des Golfspiels, es ist eine Kunst, die den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Spieler ausmachen kann. Jeder erfolgreiche Putt ist das Ergebnis von Präzision, Technik und vor allem Übung. Die besten Golfer der Geschichte wussten, dass Siege und Niederlagen oft auf dem Grün entschieden werden. Daher lohnt es sich, Zeit und Mühe in das Training zu investieren.

Also schnappen Sie sich Ihren Putter, analysieren Sie das Grün und setzen Sie sich das Ziel, bei jedem Spielzug zu glänzen. Ihr Engagement wird sich auszahlen und bald putten Sie die Bälle mit der Präzision und Konsistenz der Golflegenden.

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